Hier sieht man die Dichtungen vor dem Service, alles zerbröselt und teilweise gar nicht mehr vorhanden.

Dieses Yashica Model ist mir nicht ganz unbekannt, in meiner Jugend habe ich damit schonmal fotografiert. Damals muss ich zugeben habe ich das Fotografieren nicht ganz so war genommen und war in meinem Leben leider nicht Prio 1, heute finde ich es sehr schade, das es nicht so war. Nun man ist ja nie zu Alt um nochmal was Neues anzufangen, somit hatte ich mir vor kurzem diese Kamera gebraucht gekauft, um sie auch tatsächlich zu benutzen, da ich selber Fotos entwickeln möchte, aber dazu kommt in näherer Zukunft noch ein Blog Beitrag. Jetzt soll es erstmal um die Restaurierung meiner Yashica TL electro X gehen.

Als Erstes habe ich mir bei https://ausgeknipst.de/ einen neuen Standard Dichtungssatz besorgt. Der Laden ist Top und man bekommt tolle Qualität. Was benötigte ich noch, eine Pinzette, Schere, Alkohol, feinen Schlitzschraubendreher, Stück Papier, Blasebalg, Uhu und Wattestäbchen.
Vor dem Service wurde der mechanische Vorhang mit einem Stück Papier und Tesa abgeklebt, damit beim Entfernen der alten Dichtungsreste nichts in die Mechanik kommt.

Hier sieht man meinen Arbeitsplatz, man braucht viel Licht und ein gutes Auge da manche Stellen echt schlecht zu erkennen sind und man nicht richtig dran kommt.
An der Kameraklappe angefangen, die Dichtungen zu entfernen, dort konnte man es am besten erkennen und auch entfernen. Es hatte sich auch ein wenig Rost an der Klappe angesetzt, diesen habe ich versucht so gut es geht zu entfernen.
Dann habe ich angefangen den Dämpfer des Spiegels zu entfernen und einen neuen einzukleben, wie auf dem mittleren Bild zu sehen ist. Hier muss man wohl gut aufpassen und in dem Bereich wo der Spiegel sitzt ein Stück Papier einlegen damit der Dreck nicht in die Mechanik von der anderen Zeit hereinfällt und nachher alles mit dem Blasebalg gut auspusten, damit keine Reste zurückbleiben, die dann die Mechanik stören könnten oder sogar das Bildergebnis beeinträchtigen. Dann habe ich die Reste der Dichtung entfernt, die in den Rillen vorhanden sind, wo der Deckel eingreift, wie auf dem Bild rechts zu sehen ist. Ist alles gut herausgekratzt worden, wird nachher alles noch mit Alkohol gut gereinigt damit nichts zurückbleibt und man auch die restlichen Klebereste entfernt bekommt.
Nachdem alles gut entfernt und gereinigt wurde müssten die neuen Dichtungen zurechtgeschnitten werden und eingeklebt werden. Das gestaltet sich bei manchen Stellen ganz gut aber andere wieder herum sind etwas kniffelig und benötigen eine ruhige Hand und eine Pinzette. Nun links im Bild sieht man die Dichtungen für die Klappe, einmal eine, wo die Klappe aufliegt, der breite Teil und ein Stück rechts und links in den Nischen. Es darf kein Licht in dem Bereich eindringen, den dort wo der Film aufgerollt wird ist er trotzdem noch Lichtempfindlich.
In den Rillen, mittleres Bild, wurde eine Art Kordel mit ein wenig Uhu in die Rillen gedrückt und verklebt. Rechts im Bild sieht man beide Dämpfer, die neu eingeklebt wurden damit, wenn die Kamera auflöst der Spiegel beim Hochklappen nicht gegen den harten Rahmen knallt und damit die Kamera etwas leiser ist.
Ob nun alles richtig Dicht ist oder nicht kann man leider nicht vorher erkennen und man muss es mit einem echten Film austesten, so ist das in der analogen Fotografie. Es war sehr schön dieses alte Gerät, was schon 50 Jahre auf dem Buckel hat wieder frisch zu machen, um sie nachher weiter zu nutzen. Ich habe noch eine andere Sucherkamera, die auch einen Service benötigt dazu aber ein anderes Mal was.